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Audi RS2 Avant vs. Audi RS4 Avant B5

Der Audi RS2 Avant gegen den Audi RS4 Avant B5 – zwei legendäre Audi-Kombis mit zwei legendären Motoren treffen aufeinander. Auf der einen Seite der klassische Audi-Fünfzylinder mit Turboaufladung im RS2, auf der anderen Seite sein Nachfolger, der erste RS4, mit Sechszylinder-V-Motor und zwei Turboladern. Welche Unterschiede gibt es, wie hat sich der RS4 weiterentwickelt?

Der Audi RS2 Avant ist der Urvater aller RS-Modelle von Audi. Für die Entwicklung des sogenannten „Hochleistungs-Kombis“ tat man sich von Frühjahr 1994 bis Sommer 1995 mit Porsche zusammen. Die Außenspiegel kamen vom Porsche 964/993, die Blinker vom 911 993 und die Felgen vom 911 964. Zusätzlich zieren RS2-Embleme mit kleinen Porsche-Schriftzügen den Frontgrill und die Heckklappe sowie die roten Bremssättel der Porsche-Bremsanlage. Basis war der Audi S2 Avant mit seinem Reihen-Fünfzylinder-Turbomotor. Im S2 leistete der 2,2 Liter große 20-Ventil-Motor (Motorkennbuchstabe: ABY) 169 kW / 230 PS. Für den RS2 (MKB: ADU) wurde der Turbolader überarbeitet und ein größerer Ladeluftkühler sowie eine andere Abgasanlage verbaut. Die Entwicklung hatte sich gelohnt: Als der RS2 1994 auf den Markt kam, war er der stärkste und schnellste Serien-Audi, der jemals gebaut worden war. Und mit 1.595 kg nur 35 kg schwerer als der Audi S2 Avant mit dem selben Basismotor.

Der erste Audi RS4 Avant (Baureihe B5) erschien Ende 1999 als Nachfolger des RS2 und sollte bis Herbst 2001 6.030 Mal gebaut werden. Dabei waren zunächst eigentlich nur halb so viele Autos geplant. Die Nachfrage war aber so hoch, dass Audi kurzerhand die Produktion verdoppelte. Die letzten Fahrzeuge verließen als RS4 Avant des Modelljahres 2002 das Werk in Neckarsulm. Im Gegensatz zum Vorgänger RS2 trat Porsche nicht mehr als Partner auf. Stattdessen übernahm die neu gegründete quattro GmbH, eine hundertprozentige Tochter von Audi mit Sitz in Neckarsulm, Entwicklung und Produktion. Und brach erstmal mit dem legendären Fünfzylinder. Statt dem 2.226 cm³-Block übernahm im RS4 B5 ein 2,7 Liter großer V6 mit zwei Turboladern den Vortrieb. Der V6 stammte ursprünglich aus dem S4 B5 und wurde ebenfalls von einem Partner modifiziert – die Motorsportexperten von Cosworth nahmen sich der Sache an, da Cosworth zum damaligen Zeitpunkt zur Volkswagen-Gruppe gehörte. Es wurden unter anderem größere Turbolader und Ladeluftkühler, überarbeitete Zylinderköpfe und eine neue Abgasanlage verbaut. Auch die Motorabstimmung erfolgte bei Cosworth, die dementsprechend auch die Software für die Motorsteuerung lieferten.

1. Leistung und Drehmoment: Audi RS4 Avant B5

Der überarbeitete Fünfzylinder im RS2 leistet 232 kW / 315 PS bei 6.500 U/min. Das Drehmoment konnte ebenfalls gesteigert werden, von 350 Nm im S2 Avant auf 410 Nm bei 3.000 U/min im RS2. Der S4-Basismotor seines Nachfolgers leistete 195 kW / 265 PS und 400 Nm bei 1.850 U/min. Für den RS4 kamen über 100 PS dazu auf nun 280 kW / 381 PS bei 6.100 bis 7.000 U/min und 440 Nm Drehmoment zwischen 2.500 und 6.000 U/min. Punkt für den RS4.

Fotos vom Audi RS2 Avant:

2. Beschleunigung: Audi RS4 Avant B5

Für den Sprint auf 100 km/h braucht der RS4 4,9 Sekunden, der RS2 ist mit 5,4 Sekunden eine halbe Sekunde langsamer. Bis 200 km/h wird es deutlicher: Der RS2 braucht 22,7 Sekunden, der RS4 nur glatte 17 Sekunden. Das Leistungsplus bei kaum mehr Gewicht macht sich bezahlt – der RS4 wiegt mit 1.620 kg nur 25 kg mehr als der RS2.

3. Höchstgeschwindigkeit: Audi RS2 Avant

Und der RS2 schlägt zurück: 262 km/h rennt er bei freier Bahn. Gerüchten zufolge schließt das sogar eine leichte Drosselung ein und es wären theoretisch noch ein paar km/h mehr drin. Für den RS4 ist bei 250 km/h Schluss, die Elektronik lässt nicht mehr zu. Und im Gegensatz zu heutigen Modellen bot Audi für den RS4 B5 auch nie eine werksseitige Erhöhung des Topspeeds an.

4. Nürburgring Nordschleife: Unentschieden

Die legendäre Nordschleife des Nürburgrings – der perfekte Ort, um Handling, Beschleunigung, Bremsleistung und Höchstgeschwindigkeit eines Sportwagens zu testen. Doch leider sind weder für den RS2 noch für den RS4 Zeiten überliefert. Und dabei wird es wohl auch bleiben, denn insbesondere der RS2 ist mittlerweile ein gesuchter Klassiker, von dem nur 2.891 Fahrzeuge gebaut wurden. Und damit eigentlich zu schade, um um den Ring geheizt zu werden. Unentschieden.

Fotos vom Audi RS4 Avant B5:

5. Preis: Audi RS2 Avant

Der Audi RS2 Avant war zur Markteinführung im Frühjahr 1994 nicht nur der schnellste, sondern auch der mit Abstand teuerste Audi. 98.900 D-Mark verlangte man damals in Ingolstädt für den Über-Kombi. Fünf Jahre später setzte der RS4 Avant B5 noch einen drauf. In Europa, denn nur dort war der RS4 B5 erhältlich, rief Audi Ende 1999 einen Basispreis von 127.000 D-Mark auf. Punkt für den RS2.

SIEGER: 2,5 : 2,5 Unentschieden

Ein gerechtes Unentschieden für zwei Autos, die beide Geschichte geschrieben haben. Der Audi RS2 Avant fuhr zu seiner Markteinführung genauso alles in Grund und Boden wie der Audi RS4 Avant B5 fünf Jahre später. In Sachen Leistung und Beschleunigung ist der RS4 mit einem halben Liter mehr Hubraum und zwei statt einem Turbo natürlich überlegen. Bei der Höchstgeschwindigkeit schlägt der RS2, dank damals noch fehlender Selbstbeschränkung der Hersteller, genauso zurück wie beim Preis. Beiden gemeinsam ist die Faszination für Turbomotoren im allgemeinen und den Reihen-Fünfzylinder im RS2 sowie den V6-Biturbo im RS4 im besonderen. Zwei Traumkombis, die sich trotz viel Platz und Alltagstauglichkeit vor keinem Sportwagen verstecken mussten.

Fotos: Audi

Tuning-News
2 Comments
  1. Grad das Video von JP gesehen, der RS 2 ist schon ein tolles Auto. Auch heute immernoch ein schneller Kombi (wenn auch nicht mit allzu viel Platz 😀 ). Aber das geilste ist der Sound, da kommt der RS 4 nicht mit.

  2. Der RS2 hat zwar den Fünfzylinder, der klingt am besten. Aber alles andere spricht für den RS4B5

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