Autos wie der Bugatti Bolide, das neue Hypercar aus Frankreich, entstehen, wenn sich der französische Autobauer selbst herausfordert. Schließlich will man vorankommen, und das letzte Model, der Bugatti Chiron, hatte schon 1.500 PS. Bugatti sagt, es handelt sich um das schnellste und leichteste Auto, das jemals gebaut wurde. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 500 km/h und einem Trockengewicht von 1.240 kg könnten sie damit wohl Recht haben.
Das Herzstück des Bugatti Bolide ist ein alter Bekannter: Der 8,0 Liter W16-Motor mit nicht weniger als vier Turboladern hat schon Veyron und Chiron angetrieben. Allerdings produziert er im Bolide nochmal deutlich mehr Leistung: 1.850 PS und 1.850 Nm Drehmoment liegen bei 7.000 U/min an. Diese Werte werden aber nur mit 110 Oktan-Rennsprit erreicht. Auf 98 Oktan produziert der Bolide „nur“ 1.600 PS. Am Ende landet man bei einem Leistungsgewicht von 0,67 kg pro PS und entspricht damit den Werten von Formel-1-Fahrzeugen. Auf 98 Oktan sind es immernoch 0,775 kg pro PS.








Steht der Bolide jedoch voll im Saft, sind Beschleunigungszeiten wie von einem anderen Planeten möglich: 0 auf 100 km/h ist in 2,17 Sekunden erledigt, 200 km/h stehen nach aberwitzigen 4,36 Sekunden auf der Uhr. 300 km/h erreicht der Bolide nach 7,37 Sekunden, 400 km/h nach 12,08 Sekunden und 500 km/h nach 20,16 Sekunden. Genauso schnell geht’s wieder zurück auf 0: Bis 400 km/h und wieder zurück in den Stand braucht der Bugatti 24,64 Sekunden. 0 – 500 – 0 km/h dauern 33,62 Sekunden. Da dürften sich in Schweden nun einige Köpfe drehen. Noch Fragen?
Der Bolide verfügt außerdem über eine einzigartige „morphende“ Haut auf der Ansaugbox auf dem Dach, die laut Angaben des Unternehmens eine „aktive Luftstromoptimierung“ bietet. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist es eine glatte Fläche. Sobald die Geschwindigkeit hoch geht, verwandelt es sich in ein Feld aus kleinen Luftblasen, um den Luftwiderstand zu verringern. Es mag ein bisschen nach Spielerei klingen, aber Bugatti sagt, dass die morphende Haut eine Reduzierung des Luftwiderstands um bis zu 10 Prozent und 17 Prozent geringeren Auftrieb schafft.
Während es sich noch um ein Konzept handelt, das zeigen soll, was Bugatti mit dem W-16-Motor alles tun könnte, wäre der Bolide ein faszinierendes Auto. Laut Bugatti dauert es 3:07,1 Minuten, um eine Runde von Le Mans zu absolvieren, die Kazuki Nakajimas Rundenrekord von 3:15,377 Minuten schlagen würde. Für die Nürburgring Nordschleife gibt man eine Zeit von 5:23,1 Minuten an, die zweitschnellste Runde überhaupt nach dem Porsche 919 Hybrid Evo.